„Statistisch gesehen waren wir erfolgreich“, zieht Serhat Götz, Geschäftsführer von TP Tour Project, nach der Group Travel Expo in Friedrichshafen Bilanz. „Die Terminvereinbarung im Vorfeld war zwar mühselig und es kamen weniger Kunden als im Vorjahr auf die Messe, doch durch die vorgezogene Veröffentlichung unseres Hauptkataloges konnten wir mehr Anfragen generieren als 2018. Das heißt im Umkehrschluss, die Group Travel Expo hätte für uns sehr gut laufen können, wenn die Marketingtrommel des RDA funktioniert hätte und mehr Besucher dagewesen wären.
Aber es fühlten sich zu wenig Bus- und Gruppenreiseveranstalter animiert, nach Friedrichshafen zu kommen. Hätten die Paketer sich nicht im Vorfeld so angestrengt, um Kunden auf die Messe zu bringen, wäre nichts passiert, das ist beängstigend und fatal. So haben die Paketer das Beste für sich daraus gemacht, aber bei den anderen Ausstellern entsteht dann leicht der Eindruck, dass die Paketreiseanbieter ihnen die Kunden wegnehmen.“
Als positiven Fakt konnte das Team von TP Tour Project verzeichnen, dass die Bus- und Gruppenreiseveranstalter, die auf die Group Travel Expo an den Bodensee kamen, sehr gut vorbereitet waren und bereits zu diesem Termin ihre Jahresplanung durchsprechen konnten. „Jetzt hoffen wir, dass diese Geschwindigkeit beibehalten wird und die Angebote nicht den Sommer über in der Schublade bleiben“, so Serhat Götz. „Dadurch, dass wir mit unserem Angebot viel früher auf dem Markt sind, sollte es natürlich auch nicht passieren, dass wir bei den Leistungsträgern, von denen wir früher als sonst die neuen Preise und Konditionen verlangten, kurz vor Terminschluss die Optionen verlängern müssen. Das verärgert alle Beteiligten nur unnötig.“
Eine zukünftige Lösung für die Group Travel Expo wäre TP Tour Project eine einzige Messe im Zeitraum von Ende April bis Ende Mai, für die mit vereinten Kräften geworben werden könnte, um sie für so viele Besucher wie möglich attraktiv zu machen. „Wenn das Konzept mit den beiden Veranstaltungen in Friedrichshafen und Köln weiterhin so bleibt, sehe ich für 2020 schwarz“, betont Serhat Götz. „Der RDA hat sich ja nach verschiedenen Standort-Alternativen umgeschaut. Für die Group Travel Expo muss es ja auch nicht ein komplettes Messegelände sein, eine große Halle genügt und da gibt es sicher in zentral gelegenen Orten wie beispielsweise Wiesbaden oder Mainz genug Räumlichkeiten.“